Im Zuge unseres Forschungsprojektes "Krise als Chance?" haben wir einen Zwischenbericht angefertigt, der in Form dieser Broschüre zusammengefasst und veröffentlicht wurde.
Die Broschüre liefert einen Überblick über den derzeitigen Stand und die Ziele unseres Projektes, sowie eine Darstellung und Auswertung bestehender quantitativer Daten aus dem Bereich der Zivilgesellschaftsforschung. Im Fokus stehen dabei insbesondere die Lücken der Datenlage im Bereich der Berliner Migrations- und Wohnungslosenhilfe. Im weiteren Verlauf des Projektes sollen qualitative Interviews mit freiwillig Engagierten dazu dienen, einen besseren Einblick in die Entwicklung und den Stand der soeben erwähnten Bereiche zu erhalten, insbesondere hinsichtlich der Frage nach Resilienz gegenüber Krisen, wie beispielsweise der Corona-Pandemie.
Familien mit Getrennt- und Alleinerziehenden stellen eine zunehmend größer werdende Familienform dar und sind eine wichtige Adressatengruppe für Gesundheitsförderung und Prävention, insbesondere um geschlechts-spezifischer und sozial bedingter gesundheitlicher Ungleichheiten zu begegnen. Dennoch wurde die Lebenssituation von Alleinerziehenden in der Praxis der Gesundheitsförderung und Prävention bisher nur wenig berücksichtigt.
"FamGeF - Familiäre Gesundheitsförderung insbesondere bei Alleinerziehenden" (Januar 2024 bis Dezember 2025) zielt daher darauf ab, gesundheitsfördernde Strukturen zu entwickeln und auszubauen, die auf die Bedürfnisse und Bedarfe von Allein- und Getrennterziehenden im Bezirk Tempelhof-Schöneberg zugeschnitten sind. In Kooperation mit Familienzentren, der Koordinierungsstelle für Alleinerziehende und weiteren Akteur:innen werden Strukturen, Maßnahmen und Projekte zur Förderung der Familiengesundheit weiterentwickelt und etabliert. Neben einer starken Vernetzung und wissenschaftlichen Begleitforschung werden auch ehrenamtliche Gesundheitsmittler:innen qualifiziert und in Peer-Netzwerken in den Prozess integriert. Zudem wird ein besonderer Fokus auf die Situation von allein- und getrennterziehenden Vätern gelegt und die lokalen Besonderheiten des Bezirks im Rahmen einer Sozialraumanalyse berücksichtigt.
Die Verknüpfung von Forschung und praktischer Umsetzung erfolgt in Zusammenarbeit zwischen dem Europa-Institut für Sozial- und Gesundheitsforschung e.V., der Berlin School of Public Health (BSPH) und dem Sozialdienst katholischer Frauen e.V. (SkF). Gefördert wird das Projekt durch den Verband der Ersatzkassen (vdek) im Rahmen des Förderprogramms „Gesunde Lebenswelten“.
Für weitere Informationen freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme:
anett.poebel@socialeurope.net oder 030 667 644 81
Welche Auswirkungen hatten die Pandemie und nachfolgende Krisen auf das freiwillige Engagement?
Was können soziale Einrichtungen und Organisationen tun, um sich künftig krisensicher bzw. resilient aufzustellen?
Das sind zentrale Fragen des Projekts „Krise als Chance? Zentrale Strategien und Handlungsansätze zum Abbau pandemiebedingter Probleme im Zugang zu freiwilligem Engagement“.
Es wird von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin für einen Zeitraum von zwei Jahren finanziert und vom Europa-Institut durchgeführt. Als Praxispartnerin unterstützt die Landesfreiwilligenagentur Berlin e.V. das Projekt.
Untersucht werden die Handlungsfelder Flucht und Migration und Arbeit mit wohnungslosen Menschen. Dabei wird ein bürgerwissenschaftlicher Ansatz verwendet (Forschung mit den Menschen statt über
sie). Mit Ehrenamts-Koordinator:innen der beiden Tätigkeitsbereiche wird das qualitative Design und methodische Vorgehen der Forschung beraten, um es genau auf die Befragtengruppen zu justieren.
Geplant sind Einzelinterviews und Gruppeninterviews. Im Sinne eines Peer-to-Peer-Ansatzes werden die Koordinator:innen bei ihren Zielgruppen selbst qualitative Daten erheben, natürlich vom
Forschungsteam unterstützt, welches sich außerdem um die wissenschaftliche Auswertung kümmert. Die erzielten Ergebnisse werden wiederum mit den Mitwirkenden am Prozess kommunikativ validiert, um
gemeinsam praxistaugliche Strategien entwickeln zu können.
Wesentliches Ziel ist es, künftig mit Störungen besser umgehen zu können: das betrifft die Frage der Vorhersehbarkeit durch verbessertes Monitoring, das frühzeitige Eingreifen, Entwicklung von
Handlungsalternativen, das Wiederherstellen der Funktionsfähigkeit und das Lernen. Die gewonnenen Erfahrungen können einfließen in das Freiwilligenmanagement, in die Weiterbildung von
Freiwilligen und deren Koordinator:innen; aber auch Politik und Verwaltung werden gefordert sein, die nötigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Daher sollen die Ergebnisse gemeinsam gegenüber
Politik und Öffentlichkeit vorgestellt werden. Ein Entwicklungsprozess soll angestoßen werden, in dem über die genannten Tätigkeitsfelder hinaus Organisationen und Initiativen in die Lage
versetzt werden, Strategien zu mehr sozialer Gleichheit im Zugang zum Engagement umzusetzen.
Laufzeit: Oktober 2023 bis Juli 2025, Förderung: Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
Zwischenbericht "Strategien und Handlungspläne zum Umgang mit den Folgen der Corona-Pandemie im freiwilligen Engagement - Analyse bestehender Fachliteratur"
In einem schwieriger werdenden Umfeld stellt sich die Frage, wie die Berliner Landeszentrale für politische Bildung sich auf wandelnde Bedarfe nach politischer Bildung einstellt. Um die Bedarfe von Partner:innen der politischen Bildung und anderer Akteure der politischen Bildung zu ermitteln, wird eine zweistufige Studie erstellt. In der ersten Stufe wird eine Online-Befragung vorgenommen und in der zweiten Stufe werden vertiefende qualitative Interviews mit Akteuren der politischen Bildung geführt.
Laufzeit: November 2022 bis November 2023
Ziel des Forschungsvorhabens ist die adressat*innen- und bedarfsorientierte gesundheitsförderliche Organisationsentwicklung, insbesondere für Alleinerziehende, im Bezirk Berlin-Mitte. Durch den Aufbau- und Ausbau gesundheitsförderlicher Strukturen trägt das Projekt FamGeKi dazu bei, sozialbedingten und gesundheitlichen Ungleichheiten entgegenzuwirken. Mittels einer partizipativen Bedarfsermittlung werden Wünsche und Bedürfnisse der Adressat*innengruppe ermittelt und in enger Zusammenarbeit mit Fachkräften der kommunalen Angebotsstruktur analysiert. Dies trägt dazu bei, gesundheitsförderliche Strukturen in bestehende Angebote zu integrieren und in kommunalen Präventionsketten zu verankern. Die zusätzliche Einbindung ehrenamtlicher Gesundheitslots*innen als Multiplikator*innen ermöglichen einen niedrigschwelligen Zugang zur Adressat*innengruppe. Gefördert durch den Verband der Ersatzkassen (vdek) wird das Projekt in gemeinsamer Trägerschaft mit dem Sozialdienst katholischer Frauen e.V. (SkF e.V.) durchgeführt.
Das Projekt wurde im Auftrag der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege durch ein Forschungsteam an der Alice Salomon Hochschule und Berlin School of Public Health durchgeführt, in Kooperation mit dem Berliner Institut für Gesundheits- und Sozialwissenschaften (BIGSo) und dem Europa-Institut für Sozial- und Gesundheitsforschung der ASH. Im Ergebnis wurden Potenziale und Limitationen des seit 2014 aufgelegten Aktionsprogramms der Berliner Landesregierung dargestellt und Empfehlungen zur weiteren Ausgestaltung formuliert.
Das Projekt WiNeC umfasst die wissenschaftliche Begleitforschung des Netzwerks Gesunde Kinder in Brandenburg (NGK) in Zeiten von COVID-19. Das NGK ist ein Angebot der Gesundheitsförderung und Primärprävention und richtet sich an alle Familien des Landes Brandenburg ab der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr des Kindes. Es umfasst lokale Unterstützungsmöglichkeiten wie Elternbildungsangebote und Ehrenamtsstrukturen, durch die Familien von geschulten ehrenamtlichen Familienpat*innen begleitet werden können. Das Ziel ist die Elternkompetenz zu stärken und Kinder in ihrer gesunden Entwicklung zu fördern.
Im Rahmen einer wissenschaftlichen Begleitforschung möchte das Projekt erfassen, inwiefern die Arbeits- und Wirkweise durch die Pandemiebedingungen beeinflusst wurden. Die Forschung widmet sich dabei vier unterschiedlichen Perspektiven relevanter Zielgruppen im NGK: Netzwerkfamilien, Familienpat*innen, Regionalkoordinator*innen im Netzwerk Gesunde Kinder, sowie Mitarbeitende des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg und der Landeskoordinierungsstelle Netzwerk Gesunde Kinder. Hierfür werden Interviews durchgeführt und Forschungswerkstätten initiiert, unter besonderer Berücksichtigung der Nutzer*innenorientierung. Das Projekt untersucht evaluierend die Resilienz und Krisensicherheit des NGK und soll anhand der gewonnenen Erkenntnisse zur qualitativen Weiterentwicklung beitragen.
Wissenschaftliche Begleitung der Erprobung von Formaten der aufsuchenden politischen Bildung an vier Modellstandorten des Modellprojekts "Gleiche politische Teilhabe" mittels partizipativer Evaluationsforschung.
Laufzeit: Januar 2021 bis Dezember 2024
Mitwirkung von Prof. Dr. Heinz Stapf-Finé im Begleitgremium zur Berliner Engagementstrategie: Nach einem Jahr intensiver Arbeit und Diskussionen konnten wir die Berliner Engagementstrategie 2020 – 2025 mit ihren 100 Handlungsempfehlungen vorlegen. Am 22. Dezember hat nun der Berliner Senat die Strategie zur Kenntnis genommen und die Erarbeitung eines Umsetzungskonzepts beschlossen. 2021 wird nun auf der Grundlage der Engagementstrategie ein Umsetzungskonzept erarbeitet. Dazu soll jede Handlungsempfehlung von der zuständigen Fachverwaltung geprüft und ggf. mit einem Zeit- und Maßnahmenplan unterlegt werden. Aber auch Personen und Organisationen aus der Zivilgesellschaft, der Wissenschaft und Wirtschaft können ab sofort mit dieser Engagementstrategie arbeiten. Zahlreiche Handlungsempfehlungen lassen sich kurz- oder langfristig in den Engagementalltag Ihrer Einrichtungen und Netzwerke integrieren.
Sie finden die Engagementstrategie ab sofort auf dem Engagementportal bürgeraktiv: (https://www.berlin.de/buergeraktiv/beteiligen/engagementstrategie/).
Das im Rahmen der Projektlinie "Zusammenhalt stärken in Zeiten von Krisen und Umbrüchen" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung geförderte Projekt untersucht die Entstehung demokratieferner Auffassungen in einer Kommune am Beispiel des Berliner Bezirks Marzahn-Hellersdorf. Mit Hilfe von Interviews soll in diesem Kontext herausgefunden werden, mit welchen Haltungen und Handlungsstrategien unterschiedliche Gruppen der Bevölkerung auf soziale Fragestellungen und Verwerfungen reagieren. Ebenfalls soll geklärt werden, ob es einen Zusammenhang mit der Vermittlung formaler und informeller Bildung gibt.
Auf der Grundlage der Erkenntnisse von Engagementforschung und der Analyse von Verfahren der Demokratieentwicklung in anderen Städten und Ländern wird ein Prozess der sozialräumlichen Demokratieentwicklung in Marzahn-Hellersdorf ausprobiert und etabliert. Die Erkenntnisse aus dem Projekt werden evaluiert und für die Beratung von weiteren Städten und Kommunen aufbereitet.
Aktuelle Informationen zum Projekt
Projektlaufzeit: 01.10.2017 bis 31.12.2020
Am 1. Februar 2017 trat die Dienstvereinbarung über die mittelbare pädagogische Arbeit in Kraft, die zwischen der (damaligen) Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft und dem Gesamtpersonalrat bei der Senatsverwaltung sowie dem Personalrat der zentral verwalteten und beruflichen Schulen abschlossen worden ist. Sie sieht vier Stunden pro Woche für die mittelbare pädagogische Arbeit von Erzieher*innen vor. Diese Zeit dient u.a. der Vor- und Nachbereitung der pädagogischen Arbeit und Teilnahme an Dienstbesprechungen. Die Senatsverwaltung (heute: für Bildung, Jugend und Familie) betraute das Europa-Institut mit der Evaluation.
Projektlaufzeit: 1.5.2019 bis 30.9.2019
Give Something Back to Berlin (GSBTB) hat das Europa-Institut für Sozial- und Gesundheitsforschung mit der wissenschaftlichen Evaluation des Projektes „Empowerment zur demokratischen Teilhabe sowie Konfliktbearbeitung“ beauftragt. Dieses Projekt wurde in den Jahren 2017 bis 2019 im Rahmen des Programms „Demokratie leben“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend finanziell gefördert. Die Evaluation, über die der vorliegende Bericht informiert, konzentrierte sich auf die Bestandteile freiwilliges Engagement von geflüchteten Menschen und Offline-Begegnungen.
Projektlaufzeit: 01.04. bis 31.12.2019
Ziel des Vorhabens war eine Bestandsaufnahme und Potentialanalyse hinsichtlich des freiwilligen, ehrenamtlichen und bürgerschaftlichen Engagements im Landesverband Berlin des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes. Dies erfolgte durch eine quantitative Befragung der Mitgliedsorganisationen und eine qualitative Befragung von Expert_innen. Der vorliegende Bericht gibt Empfehlungen und beinhaltet einen Vergleich mit den zwei vorausgegangenen Befragungen 2005 und 2012.
Laufzeit: Oktober 2018 - Oktober 2019
Ehrenamtliches Engagement bei den Paritätischen Mitgliedern wird mehr und jünger - und bleibt zu fast
zwei Dritteln weiblich.
Prof. Dr. Heinz Stapf-Finé stellt die aktuelle Studie zum Ehrenamt im Paritätischen Landesverband vor. Die Ergebnisse gibt es hier:
Demokratieferne Einstellungen werden seit September 2015 verstärkt in der Bundesrepublik Deutschland sichtbar. Die gegenwärtig wahrgenommenen Entwicklungen sind weitgehend unerforscht. Im Bezirk Marzahn-Hellersdorf kam es, im Zuge der Aufnahme einer großen Zahl von flüchtenden Menschen und der Einrichtung von Asylbewerber_innenheimen, zu einem Wiederaufflammen rassistischer Ressentiments und zu Erfolgen für rechtspopulistische Parteien. Damit ist Marzahn-Hellersdorf beispielhaft für ein Phänomen, das bundesweit unter dem Begriff der „Wutbürger“ diskutiert wird.
Mit diesem Projekt wurde untersucht, wie es zur Entstehung demokratieferner Einstellungen kommen kann.
Basierend auf den Forschungsergebnissen wurden zielgruppenspezifische Handlungsempfehlungen entwickelt, um demokratiedistanzierten und demokratiefeindlichen Haltungen entgegenzuwirken.
Presseresonanz zum Zwischenbericht:
- "Studie zeigt Skepsis gegenüber Demokratie"
- "ASH-Studie zu demokratischen Einstellungen im Bezirk"
- Ausgewählte Ergebnisse (Pressegespräch am 2. April 2019):
- Berliner Zeitung: Hat Marzahn-Hellersdorf ein Demokratie-Problem?
- Tagesspiegel: Viele hadern in Marzahn-Hellersdorf mit der Demokratie
- Berliner Woche: Alice Salomon Hochschule stellt Studie zur Demokratieverdrossenheit im Bezirk vor
- Deutschlandfunk: Hinhören in Hellersdorf
Projektlaufzeit: 15.03.2017 bis 31.12.2018
2018 fand die Besucher/innen-Umfrage der Berliner Landeszentrale für politische Bildung durch das Europa-Institut für Soziale Arbeit e.V. statt. Ziel der Befragung war die Erhebung des Nutzungsverhaltens, der Zufriedenheit und Wünsche der Besucherinnen und Besucher an die Berliner Landeszentrale für politische Bildung Berlin. Ein besonderer Schwerpunkt des Monitorings lag auf dem Vergleich und den Veränderungen zu den Umfragen von 2004 und 2010.
Projektlaufzeit: 03/18- 09/18